Moleben – gemeinsames Gebet um Hilfe und Segen
Das Moleben ist eine besondere Gottesdienstform in der Orthodoxen Kirche, die zur Bitte um Gottes Hilfe, Segen oder Dank in verschiedenen Lebenssituationen gefeiert wird. Es ist kein Sakrament, sondern ein Ritus des besonderen Gebets – bittend, dankend oder bußfertig.
„Bittet – und es wird euch gegeben; suchet – und ihr werdet finden; klopft an – und es wird euch geöffnet.“
(Mt 7,7)
Wann wird ein Moleben gefeiert?
- für Gesundheit,
- vor wichtigen Ereignissen (Studium, Reisen, Operationen etc.),
- zum Beginn eines neuen Jahres, Semesters, Dienstes,
- für Familien, Kinder, Brautpaare, Schwangere,
- für Frieden und das Ende von Kriegen,
- bei Naturkatastrophen oder schwierigen Lebenslagen.
Welche Arten von Moleben gibt es?
In der liturgischen Praxis der Kirche gibt es sowohl allgemeine als auch private Moleben, die einzeln bestellt werden. Ein Priester kann ein Moleben feiern:
- zu unserem Herrn Jesus Christus,
- zur allheiligen Gottesgebärerin,
- zum Schutzpatron des Menschen (z. B. hl. Nikolaus, hl. Panteleimon u. a.).
Im Moleben werden die Namen der Personen genannt, für die gebetet wird. Man kann Namen von Lebenden angeben, die Hilfe benötigen, oder Gott für erhaltene Gnaden danken.
Ist die persönliche Anwesenheit beim Moleben Pflicht?
Es ist wünschenswert, persönlich anwesend zu sein – als Zeichen lebendiger Gebetsteilnahme. Wenn das jedoch nicht möglich ist, kann der Priester das Moleben auch ohne Anwesenheit feiern, basierend auf den übermittelten Namen.
Wie kann man ein Moleben bestellen?
- Wenden Sie sich an den Priester oder eine zuständige Person der Gemeinde.
- Geben Sie die Namen an, für die gebetet werden soll.
- Benennen Sie den Anlass: Dank, Bitte, konkrete Notlage.
- Vereinbaren Sie Ort und Zeit – in der Kirche oder, falls nötig, zu Hause, im Krankenhaus o. ä.
Das Gebet ist unsere Brücke zu Gott. Das Moleben ist ein gemeinsames Stehen vor Ihm mit Worten der Hoffnung, der Bitte und des Glaubens.

