Die Beerdigung
in der Orthodoxen Kirche
Die Beerdigung in der Orthodoxen Kirche ist nicht nur ein Abschiedsritual, sondern eine heilige Handlung, die die Hoffnung auf die Auferstehung und das ewige Leben ausdrückt. Es ist ein Gebet für die Seele des Verstorbenen, eine Bitte an Gott um Vergebung seiner Sünden und das Geschenk des Himmelreichs. Die Kirche bekennt, dass der Tod kein Ende des Daseins ist, sondern ein Übergang in das andere Leben – eine Begegnung mit der Ewigkeit.
„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“
(Joh. 11:25)
Wie wird die Beerdigung vollzogen?
- Die Totenliturgie – ein feierlicher und tiefes Gebet;
- Der Abschiedskuss und die Gebete für die Seele;
- Beisetzung auf dem Friedhof oder im Krematorium – mit abschließendem Gebet.
Was tun im Todesfall eines Angehörigen?
Wenn ein Angehöriger in Deutschland verstorben ist, haben Sie das Recht, einen orthodoxen Priester zur Spendung des Begräbnisritus einzuladen – ob auf dem Friedhof, im Haus oder im Krematorium.
- Kontaktieren Sie den Priester so früh wie möglich – auch vor der Organisation der Bestattungspapiere;
- Vereinbaren Sie Datum, Uhrzeit und Ort der Bestattung;
- Teilen Sie mit, ob ein Sarg vorhanden ist oder eine Feuerbestattung erfolgt.
Kann jemand bestattet werden, der nicht kirchlich war?
Die Kirche betet stets für die Verstorbenen – aber der Begräbnisritus wird nur über Getaufte gespendet, die nicht exkommuniziert wurden. Wenn die Person ungetauft war oder den Glauben bewusst ablehnte, kann der Priester – mit Zustimmung der Familie – ein gesondertes Gebet sprechen. Jede Situation wird seelsorgerlich individuell entschieden.
Was sind „40 Tage“ und andere Gedenktage?
- Der 3. Tag – symbolisiert die Auferstehung Christi;
- Der 9. Tag – erinnert an die Engelwelt;
- Der 40. Tag – besonderes Gebet für die Seele, die vor Gott tritt;
- Gedenksamstage – gemeinsame Gebetstage für alle Verstorbenen (z. B. Fleischentsagung, Pfingsten, Dimitrij-Samstag).
Denken Sie daran:
Eine orthodoxe Beerdigung ist ein Gebet, keine Formalität;
Der Tod ist kein Ende, sondern ein Übergang ins ewige Leben;
Die Kirche betet im Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit;
Das beste Gedenken an die Verstorbenen sind Gebete, Almosen und gute Werke in ihrem Namen.

