Gemeindegeschichte

Die Ukrainisch-Orthodoxe Gemeinde des heiligen rechtschaffenen Fürsten Ihor von Tschernihiw in Berlin wurde am 2. Oktober 2022 mit dem Segen von Erzbischof Daniel Zeliński gegründet. An diesem Tag fand das erste Treffen und gemeinsame Gebet mit Erzpriester Oleh Kovalenko statt, der nach Beginn des umfassenden Krieges Russlands gegen die Ukraine nach Deutschland gekommen war.

Der Krieg hat das Leben von Millionen Ukrainern tiefgreifend verändert. Viele mussten ihre Heimat verlassen, um Schutz zu suchen. Neben materieller Unterstützung verspüren viele in der Emigration ein großes Bedürfnis nach seelsorgerischer Begleitung, Gebet und geistlicher Gemeinschaft. Deshalb wurde unsere Gemeinde gegründet.

Historische Kontinuität

Die heutige Gemeinde in Berlin ist die Nachfolgerin der ukrainisch-orthodoxen Gemeinde, die bereits 1942 in der Stadt bestand. Damals, während des Zweiten Weltkriegs, wurde eine Gemeinde unter Leitung von Erzpriester Fedir Bilezkyj gegründet. Die Gottesdienste wurden auf Ukrainisch gefeiert, das Gemeindeleben war lebendig – mit kirchlichen, kulturellen und nationalen Aktivitäten sowie Gedenkgottesdiensten für die Helden der Ukraine.

Trotz aller Schwierigkeiten der Nachkriegszeit blieb die Erinnerung an diese erste ukrainisch-orthodoxe Präsenz in Berlin erhalten.

Die Wiederbelebung der Gemeinde im Jahr 2022 ist nicht nur eine Reaktion auf die Herausforderungen des Krieges, sondern auch eine bewusste Fortsetzung der Geschichte der ukrainischen Kirche in der Diaspora – als geistige Brücke zum Heimatland.

Gemeindeaufbau

Nach seiner Ankunft in Berlin begann Erzpriester Oleh Kovalenko mit dem Aufbau des Gemeindelebens: Er versammelte die ersten Gläubigen, organisierte regelmäßige Gottesdienste und fand erste Gebetsräume.

Große Unterstützung kam in dieser Anfangszeit von der griechisch-orthodoxen Gemeinde des Ökumenischen Patriarchats, insbesondere von Bischof Emmanuel von Christoupolis (Sfiatkos), der Räume für die ersten Gottesdienste zur Verfügung stellte.

Am 14. Oktober 2022 fand der erste öffentliche Gottesdienst statt – dieser Tag markiert den Beginn unserer dauerhaften Präsenz in Berlin.

Von Dezember 2022 bis April 2023 fanden die Gottesdienste in der koptischen Kirche statt, ab April 2023 in der historischen St. Thomas Kirche.

Heute versammelt sich die Gemeinde sonntags zum Gebet in der St. Jacobi Kirche.

Ein besonderer Meilenstein war der Besuch von Erzbischof Daniel vom 16.–18. Juni 2023. Während seines archipastoralen Besuchs zelebrierte er die Göttliche Liturgie und traf sich mit Gläubigen und kirchlichen Vertretern Berlins.

Gemeindeleben und Dienst

Heute ist die Gemeinde nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Zentrum für kulturellen, sozialen und Bildungsdienst.

Wir bewahren geistliche Traditionen, unterstützen Familien, arbeiten mit Kindern und Jugendlichen, organisieren kulturelle Veranstaltungen und helfen Ukrainerinnen und Ukrainern bei der Integration – ohne unsere Wurzeln zu verlieren.

Wir glauben, dass unsere Präsenz in Berlin eine Fortsetzung der Geschichte der ukrainischen Kirche ist – berufen, bei den Menschen zu sein: in Freude und Leid, in der Heimat und in der Fremde.

Chronik der Gemeinde

● 1942
Gründung der ersten ukrainisch-orthodoxen Gemeinde in Berlin. Pfarrer – Erzpriester Fedir Bilezkyj. Gottesdienste auf Ukrainisch, aktive Beteiligung am geistlichen und nationalen Leben.
● 2. Oktober 2022
Gründung der heutigen Gemeinde mit dem Segen von Erzbischof Daniel Zeliński. Erstes Treffen mit Erzpriester Oleh Kovalenko.
● 14. Oktober 2022
Erstes öffentliches Gottesdienst der Gemeinde in Berlin.
● Dezember 2022 – April 2023
Gottesdienste in der Koptischen Kirche.
● April 2023 – Dezember 2024
Gottesdienste in der St. Thomas Kirche, Berlin.
● 16.–18. Juni 2023
Pastoraler Besuch von Erzbischof Daniel in Berlin. Feierliche Liturgie und Begegnung mit Gläubigen und kirchlichen Vertretern.
● ab Dezember 2024
Beginn regelmäßiger Gottesdienste in der St. Jacobi Kirche. Aktive Entwicklung des Gemeindelebens, Bildungs- und Kulturinitiativen.